Montag, 31. Oktober 2016

Auszug Gruppe 9/2016

Die zwei Binchen (Gruppe 9/16) sind gestern ausgezogen. Wir wünschen den süßen Jungs das allerbeste! Wir werden den neuen Haltern bei der Integration noch mit Rat und Tat zur Seite stehen.


Samstag, 29. Oktober 2016

Notfall Tierheim Halle: nur noch 8 Männchen

Die Rattenhilfe Thüringen hat am Freitag alle verbliebenen 10 Mädels sowie zwei Jungs, die einzeln gesetzt wurden, mitgenommen. Eine Halterin aus Thüringen hat sie aufgenommen, sie stehen also nicht mehr zur Vermittlung :)

Es sind noch 8 Jungs zu vermitteln - also immer ran an den Speck, die Jungs würden sich so freuen :)

Freitag, 28. Oktober 2016

Notfall Tierheim Halle: 50 Ratten aus Wohnungsräumung

Durch einen zufälligen Kontakt mit dem Tierschutz Halle e.V. wurden wir auf einen Notfall im städtischen Tierheim in Halle aufmerksam gemacht. Bei einer Wohnungsräumung hat das Vet-Amt ca. 27 Ratten beschlagnahmt und in das Tierheim gebracht. Die Tiere liefen frei in der Wohnung herum, so dass im Tierheim Anfang Oktober der erste Wurf mit 15 Welpen zur Welt kam, und drei Wochen später nocheinmal ein Wurf mit 7 Jungtieren.

Die Tiere waren mit der Einlieferung noch nicht zur Vermittlung frei gegeben. Hier müssen erste die vorgeschriebenen Fristen abgewartet werden, innerhalb derer der bis dahin rechtliche Eigentümer der Tiere noch intervenieren kann.

Da wir am 24. Oktober bereits einen Termin in Halle hatten, haben wir sofort einen weiteren mit dem Tierheim gemacht, um eine erste Bestandsaufnahme zu machen und die Tiere auf die Homepage und in die sozialen Netzwerke zu bringen. Die haben das Angebot dankbar angenommen - ihre Kapazitäten sind leider extrem limitiert, so dass sie auf eine schnelle Weiterverteilung der Tiere in Pflegestellen angewiesen sind.



Die Tiere waren in 6 Käfigen untergebracht, davon waren 2 Jungsgruppen, 2 Mädchengruppen und die 2 Wurfgruppen:

Käfig A: Männchen:
1 x Agouti Hooded
3 x Black Hooded
4 x Black Berkshire

Käfig B: Männchen:
2 x Agouti Hooded
2 x Black Hooded
1 x Black Berkshire

Käfig C: Weibchen:
4 x Black Hooded
2 x Black Berkshire

Käfig D: Weibchen:
3 x Agouti Berkshire
1 x Albino
2 x Black Berkshire

Käfig E: Wurfgruppe:
1 Mamma und 15 Welpen

Käfig F: Wurfgruppe:
1 Mamma und 7 Welpen


verängstigte Jungs

Die Nasen waren sehr scheu und verschüchtert. Wir haben aufgrund der Käfigsituation (schwierig erreichbare festmontierte Hütten an Seitenwänden), darauf verzichtet, die Tiere durch Hetzjagden weiter zu stressen. Aus dem Grund ist die Anzahl ohne Gewähr, dürfte aber maximal um ein oder zwei abweichen.

Da die Tiere frei in der Wohnung lebten, kommt es vor allem bei den Böcken nun zu Konflikten. Käfig B ist so ein "Problemkäfig".

Käfig B: Böckchen mit Verletzung am Ohr

Es ist bei solchen Herkünften - freie Wohnungshaltung und anschließender Verwahrung in Käfigen - häufig der Fall, dass mitunter sehr heftige Konflikte zwischen Tieren auftreten, die sich in der Wohnung aus dem Weg gehen konnten. Das trifft hauptsächlich auf die territorialeren Jungs zu.
In Pflege- oder Endstellen mit mehr Raum* und Ruhe, eskaliert es meist noch stärker, so dass die Tiere schlussendlich einzeln gesetzt werden müssen. Am Ende steht häufig eine Kastration.

Nun war guter Rat teurer:
Das TH hat keine Kapazitäten mehr (sie haben sehr selten Kleintiere und noch seltener Ratten. Einige Käfige sind zwar groß, haben aber keinerlei Volletagen), muss aber schleunigst die Bockgruppe in Käfig B trennen, und die erste Trennung des ersten Wurfes steht auch in Kürze an.
Was die Hilfsbedürftigkeit betrifft, stehen die Böcke an erster, die Würfe an zweiter und die Mädchen an dritter Stelle. Bei den Würfen könnte man meinen, dass die niedlichen Dinger ja schnell vermittelt werden. Dem ist leider nicht so. Vor allem die Jungs haben immer wieder Probleme, zügig ein Zuhause zu finden. Da ein TH natürlich nicht die Zeit hat, sich täglich ausgiebig mit den Jungtieren zu beschäftigen, besteht das enorme Risiko, erwachsene männliche scheue Tiere vermitteln zu müssen. Hier entstehen also zukünftig erhebliche Vermittlungsnachteile, die man durch Aufnahme in Pflegestellen minimieren kann.

Die Entnahme von Böcken aus Problemkäfig B, bei denen eine Vereinzelung wahrscheinlich ist, würde unsere vier maximalen Pflegestellenplätze ausschöpfen, aber dem Tierheim keinerlei Platz für weitere Trennungen geben, den sie ggf. für die Jungs, aber auch dringend für die Würfe benötigen.

Wir haben uns gemeinsam mit den Mitarbeitern des Tierheimes entschieden, die zwei Wurfgruppen mit nach Leipzig zu nehmen. Die (immerhin) zwei frei werdenden Käfige sollten dann für eine erste notdürftige Trennung der Jungs genutzt werden. Damit haben wir zunächst den Jungs etwas Erleichterung verschafft und dem TH zukünftige Platz- und Vermittlungshemmnisse mit den Jungtieren genommen.

Die Rattenhilfe Thüringen wurde durch unsere Berichte auf Facebook auf den Notfall aufmerksam. Wir freuen uns riesig, dass sie für dieses Wochenende planen, alle(!) Mädchen aufzunehmen und ggf. noch einige Jungs zur Kastration mitzunehmen.

Die Vermittlungsbeiträge und die dortigen Kontaktdaten werden dann entsprechend aktualisiert.

Alle noch im Tierheim verbliebenen Tiere freuen sich über einen Besuch und ein "Sofort-für-immer-Zuhause" :)
Wir selbst werden bezüglich der Jungs dran bleiben!

Alle Tiere findet ihr in unserem Vermittlungsbereich



*Ratten können hervorragend in sehr großen Käfigen und sehr großen Ausläufen gehalten werden. Erleben sie aber in ihrere Sozialisationsphase Stress und Not (wie hier in sog. "Messi-Haushalten", oder duch schlechte Einzelhaltung oder durch schlechte Kleinstkäfighaltung), stellen sich Probleme ein. Sie müssen dann mit viel Liebe und Geduld an die artgerechte Umgebung herangeführt werden.
Dieser Hinweis ist notwendig, weil einige Halter meinen, bei Ratten bedeutet viel Raum ein Problem. Das ist falsch! Schlechte Haltung ist ein Problem und die Ursache aller nachfolgenden.

Sonntag, 23. Oktober 2016

Wildrattenhilfe in Schönefeld

Gestern Morgen gab es einen schnellen Wildratteneinsatz :)

Bei Monique hat sich ein Schönefelder gemeldet, der eine Wildratte im Müllcontainer gesehen hat. Er hat schon überall um Hilfe gebeten. Die Feuerwehr sei aber nicht zuständig und die Polizei zeigte zwar Mitgefühl, sah sich aber auch nicht in der Lage, wegen einer Ratz auszurücken. Andere Anwohner wollten die Nase "liquidieren" (Originalton!, gruselig, in was für einem Film die Leute leben) und haben sie schon mit den Müllsäcken gezielt beworfen.

Zum Glück hat der Mann noch unsere Nummer gefunden. Da das ganz in meiner Nähe liegt, bin ich mit Handschuhen und Kescher sofort losgeradelt.
Der Container war noch in einem festen Gebinde mit zwei Klappen, weshalb ich auch nicht ohne weiteres in den Container steigen konnte, um erstmal die Mülltüten herauszuholen. Etwas unbeholfen habe ich dann mit dem anderen Ende des Keschers Tüte für Tüte herausgeangelt.
Gleich die erste war ein Treffer. Da saß die verängstige Nase drin und hat nach einer Schrecksekunde die Beine in die Hand genommen. Ich habe nur noch ihr Hinterteil wegflitzen sehen^^ Es war ein erwachsenes Tier :)  Dass der Container fast leer war, war ihr Verhängnis, aber es ist ja nochmal alles gut gegangen.

Samstag, 22. Oktober 2016

Fundratz in Mockau aufgenommen


Monique hat am Mittwoch eine Mail erhalten. "(...) ich hab gerade auf dem Heimweg neben unserem Häuserblock eine zahme Albino- Ratte gefunden und eingefangen. Sie sieht so aus, als würde sie schon ein Weilchen draußen sein (Fell dreckig, Schwanz leicht verletzt), ist aber sofort auf meine Hand gestiegen und hat mich untersucht."
Die Finderin erzählte noch, dass die Maus einen Regenwurm gefressen als sie sie fand...

Es ist immer fürchterlich, wie Tiere einfach entsorgt werden, gleichzeitig ist es herrlich, wenn jemand, der sonst nichts mit Ratten zu tun hat, im wahrsten Sinne des Wortes eine helfende Hand reicht :)

Monique hat am nächsten Abend die Maus abgeholt. Sie sitzt nun in Quarantäne und hat schon den ersten TA-Besuch hinter sich. Die Schwanzverletzung ist nicht schlimm, aber sie hat schonmal Haarlinge. Sie bekommt Alizin, da eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden kann. (Den Zitzen zu urteilen hat sie vor längerer Zeit auch schonmal Nachwuchs bekommen.) Zudem wird Kot gesammelt und am Montag in die LUA gebracht. Dieser intensive Rundumcheck ist gerade für Fundtiere extrem wichtig.

In unserer Facebook-Gruppe gibt es noch ein Video - dort sieht sie auch wesentlich besser aus, als auf dem oberen Foto: https://www.facebook.com/monique.meyenberg.1/videos/10210534721514622/